Eine minimalinvasive Maßnahme zur Kariesarretierung im Milchgebiss von Kleinkindern ist die Behandlung mit dem hierfür nicht zugelassenen Silberdiaminfluorid (SDF). Bei dieser Zahnbehandlung handelt es sich um einen sogenannten „off-label-use“.
Diese Form der Behandlung hat bei lokalisierten und gut zugänglichen Bereichen dennoch gute Chancen, Karies bei Kleinkindern vorübergehend zu inaktivieren und eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Als Kinderzahnarzt empfehlen wir den Einsatz von Silberdiaminfluorid, wenn Kinder noch zu klein für jegliche andere Form der Behandlung sind oder wenn die Behandlung aus anderen Gründen zum aktuellen Zeitpunkt nicht möglich ist oder aufgeschoben werden muss.
Ein Nachteil dieser Behandlung ist jedoch, dass sich die behandelten kariösen Stellen sehr wahrscheinlich irreversibel dunkel verfärben, dies ist vor allem bei den sichtbaren Zähnen zu beachten!
Bei uns wird die SDF-Lösung von der Firma SDI Riva Star verwendet. Sie besteht aus 2 Kapseln. Die erste enthält das Silberfluorid, die zweite Kaliumiodid.
Vor- und Nachteile von Silberdiaminfluorid (SDF):
+ Minimal-invasive Methode
+ Einfache und schnelle Anwendung
+ Schneller Wirkungseintritt und vorübergehende Kariesinaktivierung
+ Hohe Wirksamkeit, auf höchster Evidenzstufe wissenschaftlich belegt
– Anwendung als „Anti-Karies-Mittel“ in Östereich nicht zugelassen
– Silberdiaminfluorid kann schwarze Verfärbungen verursachen
– die Behandlung mit Silberdiaminfuorid muß regelmäßig wiederholt werden
– keine Kostenübernahme durch die Gesundheitsversicherung (z.B. ÖGK); es handelt sich zu 100% um eine Privatleistung